STAND 24.11.2023 | LESEZEIT 3 MIN
Eine Adoption ist an einige Voraussetzungen gebunden. Dazu zählen ein Mindestalter, finanzielle Aspekte und rechtliche Details. Welche das im Einzelnen sind, schauen wir uns nachfolgend an.
Wenn du ein Kind adoptieren möchtest, so nimmst du Kontakt zu einer der zahlreichen öffentlichen oder privaten Vermittlungsstellen auf. Dort führt man mehrere Gespräche. Wenn diese gut verlaufen, so erhält man ein Kind in Pflege. Hat die Vermittlungsstelle daraufhin auch noch einen guten Eindruck, so stellen die Adoptiveltern einen Antrag auf Adoption beim zuständigen Familiengericht. Gesetzlich ist die Adoption im BGB geregelt, und zwar in den § 1741 bis 1772. Eine Adoption muss immer dem Wohle des Kindes dienen.
Durch eine Adoption findet eine Löschung der bisherigen Verwandtschaftsverhältnisse statt. Gesetzlich betrachtet hat ein adoptiertes Kind dieselbe Stellung, wie ein biologisches Kind. Außerdem kann ein adoptiertes Kind keine Ansprüche mehr (bspw. in Sachen Erbrecht) gegenüber den leiblichen Eltern stellen. Diese übertragen sich auf die Adoptiveltern.
Sowohl Ehepaare als auch Einzelpersonen können eine Adoption durchführen. Obgleich dazu auch gleichgeschlechtliche Paare zählen, so müssen diese ein Ehepaar sein. Eine gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft hingegen darf kein Kind adoptieren. Bei einer Adoption muss die adoptierende Person mindestens 25 Jahre alt sein. Hier gibt es jedoch die Ausnahme, dass es bei einem Ehepaar reicht, wenn ein Teil 25 Jahre alt ist und der andere 21 Jahre alt. Ein Höchstalter für Adoptionen gibt es nicht, allerdings kann es bei älteren Menschen dazu kommen, dass ihr Adoptionsgesuch abgelehnt wird.
Darüber hinaus sollte eine Berufstätigkeit nachgewiesen werden; schließlich muss vor einer Adoption sichergestellt werden, dass finanzielle Mittel gegeben sind, um für das Kind zu sorgen. Außerdem sollten werdende Adoptiveltern ihre Berufstätigkeit der Kindererziehung anpassen. Dazu zählt, gerade in jüngeren Jahren der Erziehung mehr Zeit einzuräumen und beispielsweise in Teilzeit zu arbeiten. Ebenso sollte man keine Vorstrafen haben, drogenfrei leben, über ein gutes Gesundheitszeugnis verfügen und Einkommensnachweise vorlegen können. Sind bereits Kinder vorhanden, so muss auch nach der Adoption deren Wohl gesichert sein.
Zuerst sollte man den jeweiligen Vermittler kontaktieren. Das ist zumeist das örtliche Jugendamt oder ein freier Träger. Dort bewirbt man sich für eine Adoption. Anschließend kommt es zu einem Gespräch, in welchem die vermittelnde Einrichtung mehr über dich erfahren möchte. Sollte dieses Gespräch gut verlaufen, so kannst du einen Antrag stellen.
Dafür musst du
Die anschließend stattfindende Eignungsprüfung dauert zumeist mehrere Monate. Dann wird dir ein Kind vorgeschlagen. Wenn du dich für das Kind entscheidest, so wird es erst einmal in sogenannter Adoptionspflege bei dir wohnen. Funktioniert das Zusammenleben gut, so muss ein Antrag auf Adoption beim Familiengericht gestellt werden.
Wenn du ein Kind in Deutschland über eine staatliche Stelle adoptierst, so fallen hierfür keine Kosten an. Handelt es sich um eine nichtstaatliche Stelle, so können für die Vermittlung Gebühren entstehen. Darüber hinaus gibt es weitere Kostenpunkte, welche du berücksichtigen solltest. Dazu zählen beispielsweise die Kosten für die Unterlagen, welche für eine Adoption eingereicht werden müssen. Ebenso können Gebühren für notarielle Beurkundungen und Gerichtskosten anfallen.
Dazu zählen unter anderem folgende Posten:
Entscheidest du dich für eine Auslandsadoption, so ist diese zumeist deutlich teurer und nicht selten im fünfstelligen Bereich. Dies hat mehrere Gründe. Einer davon sind die Reisekosten in das jeweilige Land und die Unterkunft vor Ort. Darüber hinaus müssen Sie eine Eignungsprüfung durch das Jugendamt durchführen lassen, welche 1300 Euro kostet.
Wenn du die zentrale Adoptionsstelle des Jugendamts als Vermittler einsetzt, so werden dafür 1200 Euro fällig (nichtstaatliche Stellen sind zumeist teurer). Dieser Betrag enthält bereits die Kosten für die Eignungsprüfung im jeweiligen Land. Darüber hinaus kommen noch zusätzliche Kosten für Dokumente auf dich zu. Eine Auslandsadoption sollte also nicht nur genauso gut durchdacht sein, wie eine Inlandsadoption. Sie sollte auch gut durchgerechnet werden, da sie deutlich teurer wird.
Manchmal kann es dazu kommen, dass Antragsteller nicht alle Kriterien erfüllen. Das ist aber noch lange kein Grund, den Traum vom eigenen Kind aufzugeben. Hierbei kann es durchaus Sinn ergeben, mit einem Anwalt für Familienrecht zu sprechen. Dieser prüft, welche juristischen Möglichkeiten es gibt, um dir eventuell doch noch zu einem Adoptivkind zu verhelfen.
Dann nutzen Sie einfach die KLUGO Erstberatung. Die Erstberatung ist ein Telefongespräch mit einem zertifizierten Anwalt aus unserem Netzwerk.
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